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Das Leben ist Veränderung

Irgendwann ist es soweit: Du bist mit dir oder dem Leben, das du führst, nicht mehr zufrieden. Doch irgendwie unternimmst du nichts, sondern versuchst, dich mit der derzeitigen Situation zu arrangieren. Warum ist das so? Warum zieht man nicht einfach die Konsequenzen und ändert sein Leben?

Schuld daran ist unser Großhirn. Als Erwachsener werden 90% unserer Hirnkapazität dafür verwendet, bestehende neuronale Verknüpfungen neu zu »verlinken«. Nur 10% unserer Gehirnkapazität werden dafür genutzt, neue neuronale Verknüpfungen zu bilden. Das erklärt übrigens auch, warum Erfindungen so relativ selten sind.

Hinzu kommt, dass unser Überleben sicherzustellen eine Hauptaufgabe unseres Verstandes ist. Und hier wird die schlimmste bekannte Situation sicherer bewertet als eine neue. Dieses Denkschema stammt aus den Zeiten, als der Säbelzahntiger noch eine Gefahr für den Menschen war. All die zu kreativen Köpfe sind aus dem Genpool ausgeschieden. Diejenigen, die sich für die bewährten und sicheren Methoden des Überlebens entschieden haben, sind heute unsere Vorfahren.

Das bedeutet oft, dass man einen grossen Leidensdruck aushält, bis man in der Lage ist, bewährte Denkmuster zu verlassen. Bei lebensentscheidenden Fragen meist soviel, bis die derzeitige Situation so schlimm ist, dass man nichts mehr zu verlieren hat. Egal was kommt, das Neue ist besser. Ein solcher Entscheidungsprozess kann manchmal Jahre dauern. In der Zwischenzeit versucht man, sich mit der derzeitigen Situation zu arrangieren und redet sich ein, dass es ja gar nicht so schlimm ist.

Wenn die Entscheidung dann endlich gefallen ist, fühlt man sich befreit und leichter. Aber auch unsicher und verängstigt. Schliesslich bewegt man sich doch auf neuem, unbekannten Terrain und man weiss nicht, was kommt. Man kann sich oft nur auf eines verlassen: das Leben geht weiter.

Im Leben zeigt sich immer wieder, dass die Zeit des inneren Konflikts, seine Entscheidung in die Tat umzusetzen, sehr intensiv ist und die grösste Hürde darstellt. Und dann gehts los in eine neue und bessere Zukunft. Der Rest sind dann nur noch Aufgaben, die abgearbeitet werden müssen. Irgendwann hat man sich dann in seinem neue Leben eingerichtet und es wird zur Gewohnheit. Und irgendwann ist es dann wieder soweit: Du bist mit dir oder dem Leben, dass du führst, nicht mehr zufrieden …