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(Un-)sichtbare Entzündungen lassen die Haut schneller altern!

Sie ist unser größtes Organ – die Haut. Sie fungiert als natürliche Schutzbarriere gegen Umwelteinflüsse. Doch was passiert, wenn diese Barriere durch Entzündungen geschwächt wird? Und wie wirkt sich das auf den Alterungsprozess der Haut aus? Dr. med. Antje Söller, Dermatologin und Skin-Expert bei von Lupin, erklärt Ursachen, Symptome und gibt wertvolle und hilfreiche Tipps zur richtigen Pflege.

Rötungen, Irritationen, Juckreiz, Spannungsgefühl, Trockenheit… denkt man an empfindliche Haut, die noch dazu entzündet ist, kommen einem zuerst direkt diese Symptome sowie die entsprechenden Bilder in den Sinn. Doch nicht immer muss eine Hautentzündung so deutlich sichtbar sein – kleinste Mikroentzündungen können in der Haut entstehen, ohne dass man dies äußerlich erkennt. Hautentzündungen, auch bekannt als Dermatitis oder Inflammation, sind nämlich weit verbreitet und können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Ausgelöst etwa durch einen Insektenstich, einen Virus oder eine innere Krankheit. Aber auch eine Überpflegung der Haut kann zu Reizung(en) führen. Bemerkbar macht sich das dann an der betroffenen Stelle in Form von Rötung, Schwellung, Wärme und Schmerzen. Eine Entzündung kann sowohl akut wie auch chronisch sein und in verschiedenen Formen auftreten, beispielsweise als Ekzem(e), Psoriasis (Schuppenflechte) oder Akne.

 (Un-)sichtbare Entzündungen setzen der Haut zu und lassen sie schneller altern.

Auch das Immunsystem spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Denn beim Immunsystem handelt es sich um ein äußerst komplexes Gebilde, das sowohl vor Krankheiten als auch vor pathogenen Keimen schützt. Außerdem ist das Immunsystem ebenfalls an der Entstehung von Entzündungen beteiligt. Das klingt erst einmal nicht schön und sogar ziemlich unangenehm, medizinisch betrachtet übernehmen Entzündungen jedoch eine wichtige Funktion.

Normalerweise sieht die Haut bei einer Entzündung gerötet aus, erwärmt sich und schwillt an. Diese Begleiterscheinungen sind wichtig, da sie Botenstoffe wie beispielsweise Histamin freisetzen. Das hat den Effekt, dass die Gefäße in der Haut durchlässiger werden, Abwehrstoffe des Immunsystems aus dem Blut austreten und zu der oder den betroffenen Stellen vordringen können, um dort die Übeltäter zu bekämpfen und abzubauen. Ist dies erfolgreich geschehen, klingt die Entzündung wieder ab. Wer die Heilung unterstützen und beschleunigen und die Haut beruhigen möchte, kann zu kleinen Hausmittelchen wie stark gezogenem Schwarztee oder Quark greifen. Auch kühlende Pflegecremes und Wirkstoffe wie Zink, Schwefel, Aloe vera, Kamille (Bisabolol), oder desinfizierende Wirkstoffe enthalten, sorgen für Linderung. Klingen die Entzündungszeichen daraufhin aber nicht ab oder werden sogar schlimmer, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, der anti-entzündlich arbeitet. Er verabreicht dann je nach Entzündungsart Cortison oder Antibiotika, entweder als Creme oder in Tablettenform – je nach Stärke der Entzündung.

Etwas anders verhält es sich dagegen beim Inflammaging: Hier herrscht im Körper – und damit auch im Immunsystem – eine dauerhafte, unterschwellige Entzündung, die nach außen nicht unbedingt sichtbar ist, aber dennoch eine Vielzahl an Prozessen im Körper beeinflusst. Und da dauerhafte Entzündungen gewebeschädigend sind, können sie die Funktionen der Haut als Organ beeinträchtigen und darüber hinaus Alterungsprozesse beschleunigen. Denn genau wie alles andere altert auch das Immunsystem, was zu deutlichen strukturellen Veränderungen führt.

Beeinflussen kann man Alterungsprozesse nur bedingt, dafür lässt sich durch den Lebensstil viel bewirken. Zuerst einmal sollte man auf sehr zuckerreiche Nahrung, Rauchen und alles, was die Haut extrem stresst, wie beispielsweise massive Sonneneinstrahlung, verzichten. Darüber hinaus kann man mithilfe systemischer Maßnahmen von innen sowie lokaler Maßnahmen von außen einiges bewirken.

Zu den inneren Maßnahmen gehört unter anderem die Unterstützung des Mikrobioms im Darm durch Verwendung von Probiotika und Präbiotika. Auf diese Weise werden die Darmbakterien unterstützt und die Verdauung gefördert, was für ein ausgewogenes Mikrobiom sorgt. Des Weiteren beugt eine ausreichende Proteinzufuhr altersbedingtem Muskelabbau (auch und gerade im Gesicht) vor. Das gilt auch für Entzündungshemmer und Antioxidantien in der Ernährung wie Polyphenole in Gemüse und Obst (u. a. in Brokkoli, Karotten, Tomaten, Auberginen, Beeren, Äpfel, Trauben, Birnen, Kakao, dunkle Schokolade), sowie Omega-3-Fettsäuren (u. a. in Walnüssen, Leinöl, Lachs, Sojabohnen).

 Auch von außen kann man etwas für die Haut tun, zum Beispiel mit Kosmetika mit Antioxidantien wie Vitaminen, pflanzlichen Stammzellen, Resveratrol oder OPC. Darüber hinaus sollte die Pflege Ceramide, NMF (Natural Moisturizing Factor) oder essentielle Fettsäuren wie Linol- und Linolensäure enthalten, um die Hautbarriere zu unterstützen und zu schützen. Außerdem ist es von Vorteil, wenn die verwendeten Produkte sanft zur Haut sind und sie nicht reizen, denn dadurch könnte eine erneute Entzündung begünstigt werden.

Gezielte Maßnahmen von innen und von außen helfen,
das natürliche Gleichgewicht der Haut wieder herzustellen

Alles in allem lässt sich sagen, dass Hautentzündungen lästig und schmerzhaft sein können und dass besonders unsichtbare Entzündungen die Haut schneller altern lassen. Es ist wichtig, die Ursachen zu kennen und gezielt anzugehen, um die Haut wieder in ihr natürliches Gleichgewicht zu bringen. Mit der richtigen Behandlung und Pflege lassen sie sich in den meisten Fällen aber gut in den Griff bekommen. Wer seiner Haut also Gutes tun möchte, kann mit einem entzündungshemmenden Lebensstil ebenso wie mit anti-inflammatorischen Wirkstoffen in Kosmetikprodukten und gegebenenfalls medizinischer Unterstützung die Prozesse zumindest ein wenig beeinflussen und verlangsamen und die Haut so gesund und strahlend schön erhalten.

 Die renommierte Dermatologin Dr. med. Anjte Söller lebt in München und arbeitet im Haut- und Laserzentrum an der Oper. Zusätzlich zu ihrer Praxistätigkeit fungiert sie als ärztliche Beraterin für die medizinische Wirkstoffkosmetikmarke VON LUPIN.

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